Human Pupplay - Gibt es eine eindeutige Definition?

Alte Hasen (beziehungsweise Hunde) sehen oft das Petplay oder Dogplay als Spielart des BDSM - hier geht es um ein erotisches Rollenspiel, geprägt vom persönlichen Bild über das Verhalten und dem Umgang mit einem Tier. Aber auch die süßen und verspielten Welpen gehören dazu. Sehr grob ausgedrückt schlüpft man beim Pupplay in die Rolle eines Hundes, eines Welpen - unabhängig von einem sexuellem Hintergrund.


Als Gegenspieler oder Partner treten Herrchen, Besitzer und Trainer auf - aber auch der Leithund eines Rudels oder einfach andere Puppies. Menschen halten die Leinen, trainieren ihre Dogs und Pups und übernehmen eine Verantwortung für diese. Auch Rudel Alphas leiten ihre Puppies an, tragen Verantwortung für sie im Spiel, bis hin im echten menschlichen Leben. Im Pupplay ist die Durchmischung mit anderen Fetischen möglich, aber keine Voraussetzung. Genauso wie Fetisch-Gear (Bekleidung) oder eine Hundemaske (Hood) das Eintauchen in die Rolle erleichtert, aber nicht erforderlich ist.


Einige Puppies lieben es einfach nur, beim Spiel mit anderen einmal aus ihrem Alltag ausbrechen zu können und in eine spielerische, sorgenfreie Rolle zu schlüpfen. Andere wiederum genießen auch die Momente, die sich aus dem Verhältnis zwischen ihnen und ihrem Herrchen ergeben.


Hier sieht man bereits: Pupplay ist vielseitig und vielschichtig. Von einer BDSM Beziehung, Sexualität, über Freundschaften und Rudel bis hin zu Show-Pups ist alles vertreten und hat seine Berechtigung.


Die bereits genannte Grundlage, das Petplay, erklärt Wikipedia wie folgt: Unter Petplay (engl. Pet = (Haus-)Tier, play = Spiel) versteht man ein erotisches Rollenspiel, bei dem mindestens ein Partner die Rolle eines Tieres spielt. Üblicherweise wird das Petplay zu den Sexualpraktiken des BDSM gezählt. Klassische Elemente des BDSM, beispielsweise Machtgefälle, Unterwerfung, sexuell stimulierende Erniedrigung und sadomasochistische Praktiken können Bestandteil des Spieles sein. Diese Rollenspiele finden grundsätzlich zwischen einvernehmlichen Partnern statt. Nicht zum Petplay gehört der sexuelle Umgang mit echten Tieren, was als Sodomie oder Zoophilie bezeichnet wird. Ebenfalls abgegrenzt vom Petplay im BDSM werden die Furries, bei denen zwar anthropomorphe Tiere im Mittelpunkt stehen, allerdings nicht zwangsläufig in einem sexuellen Kontext.


Weiter definiert Wikipedia: Im Dogplay (engl. Dog=Hund) werden typische Elemente der Hundehaltung und -erziehung nachgeahmt (Apportieren, an der Leine gehen, aus dem Napf fressen etc.). Diese Spielart ist einfach umzusetzen, da wenige und relativ preiswerte Utensilien genutzt werden, und dementsprechend auch bekannt. Einige sinnbildliche Elemente des Dogplays werden auch im nicht tierrollenbezogenen BDSM verwendet, das Tragen eines Halsbandes oder einer Leine kommt beispielsweise unabhängig vom Petplay in mehreren BDSM-Praktiken vor. Ein wesentlicher Punkt des Dogplay ist die Treue des Doggys zu seinem Besitzer (Owner). Hat sich ein Besitzer (meistens nach einer Probezeit) für einen Dog entschieden, folgt der Dog seinem Besitzer bedingungslos so lange, bis dieser den Dog wieder frei gibt. Für die Zeit des "Besitzes" wird ein Dog zusätzlich zum Halsband (Lederband / Kette) mit einer Hundemarke ("Doggy-Tag") versehen. Vergleichbar mit einer militärischen Erkennungsmarke sind darauf die wesentlichen Punkte (Name des Dogs / Name des Besitzers und Zusatzinformationen) für das Dogplay vermerkt; das zeigt auch anderen Personen, dass dieser Dog bereits vergeben ist.


Allein die Kombination der Definition bei Wikipedia macht es deutlich: Pupplay kann man grundlegend in keine Schublade einsortieren, die Umsetzung ist sehr persönlich und individuell. Auch wenn sich die Furry-Community teilweise sehr deutlich vom Pupplay distanziert, sind hier weitreichend Überschneidungen festzustellen. Der "offiziellen Distanz" mag einer Unkenntnis zu Grunde liegen, nicht genau zu wissen, was Pupplay darstellt. Immerhin ist Pupplay weltweit ein Thema, und weltweit gibt es unterschiede bis hin zur individuellen Umsetzung.


Einen kleinen Einblick in die Welt und Community der Puppys in Deutschland vermittelt dir pawsUP!. schau dir die Galerie an, stöber durch die Themen - und wenn du interessiert bist, schnupper mal in die Telegram Gruppen und Chats zum Pupplay herein. Und vielleicht sieht man sich in Zukunft bei einem der Termine oder Stammtische.


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